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Einfach Anfangen

Einfach anfangen – das war unser Gedanke, nachdem wir uns intensiver mit der Recyclingfähigkeit von Verpackungen und der Recyclingquote in Deutschland beschäftigt haben. Hintergründe zu unserer aktuellen YouTube-Kampagne und warum es so wichtig ist, dass noch viele weitere Marken, Unternehmen und auch Verbraucher #EinfachAnfangen, sind auf dieser Seite zu finden.

Mülltrennung wirkt

Die richtige Sammlung (Gelbe Tonne, Gelber Sack oder andere lokale Sammelsysteme) sowie eine korrekte Mülltrennung sind die Grundlage eines funktionierenden Recyclingsystems.

Als Verbraucher kann man mit der korrekten Entsorgung und Mülltrennung ganz einfach einen großen Beitrag leisten. Viele Tipps und weitere Mythen rund um das Thema Recycling gibt es bei unserem Partner, der Initiative „Mülltrennung wirkt“.

Doch die Recyclingquote in Deutschland ist noch ausbaufähig. Denn zu viele Verpackungen sind noch nicht für das Recycling optimiert. Laut der Zentralen Stelle Verpackungsregister, die unter Aufsicht des Umweltbundesamts die Umsetzung der Ziele des Verpackungsgesetzes kontrolliert, konnten im Jahr 2020 schon 60,6% der Kunststoffverpackungen recycelt, also werkstofflich verwertet werden.

Die gesetzliche Zielvorgabe von 58,5% wurde damit sogar überschritten. Im Vergleich zu 2018 (36%) konnte die Quote somit um mehr als die Hälfte gesteigert werden. Das spiegelt das verstärkte Engagement von Herstellern, Entsorgern und Verbrauchern wider – und ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.

Teaser_Nachhaltigkeit
Knapp40%sindnichtrecycelbar

Leider gibt es jedoch noch einen hohen Anteil an Verpackungen, die noch nicht recycelt werden können:
Knapp 40% der Kunststoff-Verpackungen konnten in 2020 nach Ihrem Gebrauch und trotz ordnungsgemäßer Entsorgung in der Gelben Tonne nicht recycelt werden.

Statt im Sinne der Kreislaufwirtschaft ein weiteres Leben als Verpackung oder hochwertiges Kunststoffteil zu erhalten, konnten diese Verpackungen nur noch zur Energiegewinnung genutzt, also thermisch verwertet werden. Die wertvollen Rohstoffe sind damit endgültig verloren.

Hinweis: die Daten aus der Erhebung der Zentralen Stelle Verpackungsregister beziehen sich auf die bei den dualen Systemen lizenzierten Kunststoff-Verpackungsmengen für Endverbraucher. In die Gelbe Tonne gelangen jedoch auch nicht lizenzierte Verpackungen. In verschiedenen Studien zu Recyclingquoten kann es aufgrund unterschiedlicher Berechnungsgrundlagen zu Abweichungen bei den gemessenen Quoten kommen.
In die Quote gehen nur Kunststoffverpackungen ein, die einem hochwertigen werkstofflichen Recycling zugeführt werden. Die thermische Verwertung zählt nicht als Recycling.

UnserZiel

Unser Ziel: mehr Recycling

Mit unserer sehr gut recyclingfähigen Verpackung leisten wir unseren Beitrag, um die Recycingquote zu erhöhen und wertvolle Rohstoffe so lange wie möglich im Kreislauf zu halten.

Und mit unserer Kampagne auf YouTube möchten wir Verbraucher*innen auf die Herausforderungen beim Recycling hinweisen, mit manchen Mythen zum Thema Recycling aufräumen und mehr dazu motivieren, Verpackungsabfälle richtig zu entsorgen. Was die Gründe für die geringe Recyclingquote sind?

Plastik ist nicht gleich Plastik

Auch wenn mit bloßem Auge nicht zu erkennen, gibt es bei Kunststoff-Verpackungen große Unterschiede, was die Recyclingfähigkeit betrifft. Und Recyclingfähigkeit ist bei Kunststoff-Verpackungen – vor allem bei Lebensmittel-Verpackungen – noch lange keine Selbstverständlichkeit. Zu den häufigsten Ursachen für eine fehlende Recyclingfähigkeit, die zu einer thermischen Verwertung führen, zählen:

  • Material: Oft liegt es bereits an der verwendeten Kunststoffsorte: zum Beispiel gibt es für Verpackungen aus PET keine ausreichende Wiederaufbereitungsinfrastruktur in Deutschland – mit Ausnahme von PET aus den Pfandflaschenautomaten, die sortenrein gesammelt werden.
  • Materialzusammensetzung: Bei sogenannten Plastik-Verbunden (auch als Multilayer bekannt) werden unterschiedliche Kunststoffsorten kombiniert, die weder durch den Verbraucher noch in den Sortieranlagen voneinander trennbar sind. Das Problem: Verpackungen, die aus einem solchen mehrlagigen Kunststoff-Verbund bestehen, lassen sich nicht recyceln.
  • Gestaltung und Farbgebung: Auch die Gestaltung der Verpackung kann zu Problemen beim Recycling führen: Die meisten schwarzen Kunststoffe können von den optischen Sortieranlagen nicht erkannt werden, da sie kein Licht reflektieren. Dadurch kann die Materialart nicht bestimmt werden, und die Verpackungen werden aussortiert. Die Folge: die Rohstoffe gehen für immer verloren.

Auch Verpackungen, die Komponenten aus unterschiedlichen Materialien (z.B. Plastik, Alu oder Papier) enthalten, müssen häufig  thermisch verwertet werden, da in der Sortieranlage keine eindeutige Zuordnung möglich ist. Dagegen können bereits wenige Handgriffe helfen, mit denen jeder anfangen kann: Einfach vor der Entsorgung in der Gelben Tonne die einzelnen Komponenten voneinander trennen, was in Realität jedoch viel zu selten erfolgt.

MadeforRecycling

Made for Recycling

Seit September 2021 gibt es unseren Grünländer Käse in einer nachhaltigeren Verpackung, die das „Made for Recycling“-Gütesiegel trägt. Dieses Siegel erhalten Verpackungen nur, wenn sie gut oder – wie bei Grünländer – sehr gut recyclingfähig sind. Eine Übersicht der Kriterien für recyclingfähige Verpackungen bei der von uns gewählten Bewertungsmethode „Made for Recycling“ ist hier zu finden. Alle Bemessungsmethoden für die Recyclingfähigkeit einer Verpackung in Deutschland orientieren sich am Mindeststandard, herausgegeben durch die Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR), und damit am Verpackungsgesetz.
Daher: #EinfachAnfangen, beim Einkauf auf recyclingfähige Verpackungen zu achten. Genau dafür bieten das „Made for Recycling“-Siegel oder andere Hinweise der Hersteller eine gute Orientierung.

Symbolfoto_Rezyklat

Kreisläufe schließen

Unsere Verpackung besteht aus nur einer Kunststoffgruppe (Polyolefine), hauptsächlich aus PP, und lässt sich dadurch sehr gut recyceln. Nach dem Recycling  kann aus der Verpackung wertvolles Kunststoffgranulat gewonnen werden – das Ausgangsmaterial für neue Kunststoffteile oder -verpackungen. Aufgrund strenger gesetzlicher und hygienischer Regelungen können wir unsere Verpackungen jedoch nicht mit recyceltem Kunststoff – sogenanntem Rezyklat – herstellen.

 

Derzeit kann nur eine Kunststoffsorte – PET aus den Einwegpfandsammlungen der Getränkeflaschen – wieder für den Lebensmitteldirektkontakt verwendet werden. Dieses Material wird sortenrein gesammelt, wodurch sichergestellt ist, dass auch vorher nur Lebensmittel darin abgefüllt waren. Reines PET können wir in unseren Grünländer Verpackungen jedoch nicht verwenden, denn für den sicheren Verschluss und Wiederverschluss wären weitere Kunststoffe nötig. Die Folge wäre ein nicht recycelfähiger Plastikverbund. Zudem gibt es in Deutschland – außer für Getränke-Pfandflaschen – aktuell keine geeignete Recyclinginfrastruktur für PET-Verpackungen. Damit ist das Material verloren und kann nicht wieder eingesetzt werden.

 

Dafür gibt es für das recycelte Plastik (rPP) aus unseren Grünländer Verpackungen verschiedene andere Anwendungszwecke, bei denen der Einsatz von Rezyklat problemlos möglich ist. So können aus dem Rezyklat wieder Non-Food-Verpackungen oder andere Kunststoffteile hergestellt werden.

Reinigungsmittel

Ab in die Gelbe Tonne, und dann?

Der Einsatz von Rezyklat in Non-Food Verpackungen ist schon heute möglich. Einige Hersteller nutzen auch bereits recycelten Kunststoff aus dem Gelben Sack statt Neuplastik. Für Reinigungsmittel, Duschgels, Körperlotionen oder Cremes gibt es Verpackungslösungen, die ganz oder teilweise aus recyceltem PP (rPP) – also der gleichen Kunststoffsorte wie unsere Grünländer Verpackungen – bestehen. Kosmetik-Tiegel oder Creme-Dispenser sind sogar zu 100% aus recyceltem PP verfügbar. Daher: Einfach mal beim Einkauf drauf achten.

 

Gut recyclingfähige Verpackungen können mehrfach ein neues Leben erhalten. So kann aus den wertvollen Rohstoffen alter Verpackungen wieder etwas Neues entstehen. In der symbolischen Darstellung ist eine Auswahl an Verpackungen zu sehen, bei denen Teile der Verpackungen aus oder mit rPP hergestellt werden können. Weiß eingefärbte Kunststoffteile symbolisieren in der Abbildung recyceltes PP. Rezyklat-Anteile und -Komponenten können je nach Anbieter bzw. Hersteller variieren. Auch für Hersteller gilt: #EinfachAnfangen, recyceltes Plastik in Verpackungen einzusetzen, wo es möglich ist.

Recycling-Mythos 1: Jede Plastikverpackung ist recycelbar

Leider nein. Auch wenn man es glaubt, ist eine gute Recyclingfähigkeit bei Kunststoff-Verpackungen noch lange kein gängiger Standard.
Nur 3 von 5 Kunststoff-Verpackungen sind recycelbar
Im Jahr 2020 konnten in Deutschland nach Erhebungen der Zentralen Stelle Verpackungsregister nur 3 von 5 Kunststoff-Verpackungen recycelt werden. Die restlichen Verpackungen mussten thermisch verwertet werden. Im Jahr sind das etwa 400.000 Tonnen Plastik, die verbrannt werden müssen und somit nur noch einmalig zur Energiegewinnung genutzt werden können.

Bei Grünländer haben wir 2021 auf eine sehr gut recyclingfähige Verpackung umgestellt. Das ist bei vielen Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff kein leichtes Unterfangen und verursacht höhere Kosten, aber um etwas zu verändern, wollten wir #EinfachAnfangen und einen nächsten Schritt gehen. Wir hoffen, dass noch viele weitere Marken folgen, um die Ressourcen und Umwelt zu schonen.

Recycling-Mythos 2: Alle Scheibenkäse-Verpackungen sind recycelbar

Das sollte man meinen. Ist aber leider auch nicht der Fall. In Deutschland sind gerade einmal 3 von 10* Scheibenkäse-Verpackungen von Markenanbietern recycelbar gemäß Mindeststandard. Unter den Top 25 Marken im Hart- und Schnittkäse Segment bieten neben Grünländer nur zwei andere Marken ihre Produkte ebenfalls in recyclingfähigen Verpackungen gemäß Mindeststandard an.

Auch wenn wir stolz darauf sind, zu den Ersten im Hart- und Schnittkäse-Segment mit recyclingfähiger Verpackung zu gehören, ist das kein wirklicher Grund zur Freude. Vielmehr würden wir uns wünschen, dass sich noch weitere Hersteller anschließen und #EinfachAnfangen, auf recyclingfähige Verpackungen umzustellen.

* Für die Erhebung wurden die Verpackungen der Top 25 Marken (ausgenommen Handelsmarken) in der Hart- und Schnittkäse Kategorie auf Ihre Recyclingfähigkeit geprüft. Als Berechnungsgrundlage dienen die Absatzanteile nach verkauften Verpackungseinheiten laut Marktforschungsinstitut Nielsen im Zeitraum KW 36 2020 bis KW 35 2021. Die führenden 25 Marken stehen zusammen für knapp 85% des Markts (ohne Handelsmarken); für den Rest wurden die Ergebnisse extrapoliert.

Recycling-Mythos 3: Recycling? Wird doch eh alles verbrannt!

Das stimmt zum Glück nicht! In Deutschland ist die sogenannte Recyclingquote für Plastik-Verpackungen in den letzten Jahren immer weiter angestiegen. Lag sie 2018 noch bei 36%, so wurden im Jahr 2020 bereits 60,6% aller Plastikverpackungen aus dem Gelben Sack werkstofflich verwertet.

Um diesen Wert noch weiter zu steigern, kann jeder von uns etwas beitragen: Geben Sie leere Verpackungen bitte immer in die Gelbe Tonne. Und trennen Sie zuvor, da wo es händisch möglich ist, die Bestandteile anderer Materialien (z.B. Papierbanderolen oder Alu-Platinen) voneinander ab.

Weitere Mythen rund um das Thema Recycling und Tipps zur richtigen Mülltrennung gibt es bei unserem Partner, der Initiative  „Mülltrennung wirkt“: www.muelltrennung-wirkt.de.

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